Work in Progress

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WORK IN PROGRESS

 18.03.2015 von U.R.Gardner

 

„Du hast bereits deine erste Beurteilung bei Amazon“, sagte mein Bruder.

Ich war begeistert. „Toll. Wie ist sie. Ist sie gut?“ Ich hatte ihn vorhin angerufen, und nach kurzem Geplauder hatte ich ihm betont beiläufig mitgeteilt, dass ich heute einen Roman bei Amazon veröffentlicht hatte. Er hatte sich sofort sein Tablet geholt.

Jetzt sagte mein Bruder. „Einen Stern hast du. Ich glaube, das ist nicht so gut. Einen von fünf Sternen.“ Ich musste das Handy fest ans Ohr pressen, um seine Worte verstehen zu können, denn vom Nebentisch krachte eine Lachsalve zu mir herüber. “Genau genommen ist es das Mieseste, was man kriegen kann.“ Dann las er mir die Kritik vor. „… stellt sich das Inhaltsverzeichnis noch normal dar, besteht das restliche Buch aus einer einzigen Zeile senkrecht untereinandergeschriebener Buchstaben … Fazit: Geschenkt ist noch zu teuer. Vom Kauf wird dringend abgeraten!!!!“

Eben noch hatte ich mich über die strahlende Nachmittagssonne gefreut, jetzt hatte ich mit einem Mal das Gefühl, als ob sich die Welt um mich herum verdunkelte. Ich hatte so hart darauf hingearbeitet, dieses Buch zu veröffentlichen – und jetzt? Sah so ein Gewinner aus? Ich war am Boden zerstört.

Den Nachmittag konnte ich vergessen. Ich war hierher ans Wasser gefahren, um mich zu erholen und den Abschluss der Arbeit zu feiern. Da gab es jetzt nichts mehr zu feiern. Jetzt musste ich sofort zurück nach Hause, zurück an meinen PC, um zu retten, was noch zu retten war. Wenn überhaupt noch was zu retten war. Seit heute lief zu allem Überfluss auch noch eine Gratisaktion, um für das Buch zu werben. So eine Riesenscheiße aber auch …!

Oben auf dem ersten Foto sieht man eine Straße, die umsäumt vom Grün der Bäume schnurgerade auf ein Ziel zuführt. Ich liebe dieses Bild. Genauso schnurgerade hatte ich sie mir vorgestellt: meine Straße zum Erfolg! Die Realität sah leider anders aus. Lange nicht so schön.

Mir war ein Formatierungsfehler unterlaufen. Das kommt davon, wenn man alles allein machen möchte. Es war wirklich so, wie mein Bruder es mir vorgelesen hatte: man sah auf den Seiten des Readers nur einzelne Buchstaben in einer geraden Reihe untereinander. Ein Albtraum! Wie hatte mir das nur passieren können? Einerlei, jetzt war sowieso alles zu spät. Die normative Kraft des Faktischen nennt man sowas wohl.

Der Verkauf wurde sofort eingestellt, und es dauerte nicht lange, bis Amazon den Fehler gefunden hatte. Ich hatte ihn dann schnell behoben. Die Seitenränder waren falsch eingestellt gewesen. Dabei hatte ich alles genauso gemacht, wie in den verschiedenen How To-Büchern beschrieben. Nur leider, leider hatte ich, der ich nicht gerade das größte technische Genie bin, eine der Anweisungen ganz offensichtlich missverstanden und falsch umgesetzt. Ich nahm das als ein verdammt schlechtes Omen für mein Buch. Mein Schiff war schon untergegangen, noch bevor es den schützenden Hafen überhaupt verlassen hatte. Es gab dann noch eine 2. 1-Stern- Rezi. „… größte Frechheit, die ich je heruntergeladen habe…“ Hier war sogar von vorsätzlichem Betrug die Rede. Und beklagt wurde in beiden Fällen, dass es keine Leseprobe gegeben hätte. Darauf hatte ich als Autor aber nun wirklich keinen Einfluss. Streng genommen handelte es sich hier um einen rein technischen Fehler, der mit dem Inhalt des Buches nicht das Geringste zu tun hatte. Und nur auf den sollte sich eine Kritik doch eigentlich beziehen. Aber nicht so bei Amazon – und deshalb blieben mir die 2 beschissenen 1-Stern-Kritiken erhalten. Mein Einstand in der wundervollen E-Book-Welt hätte katastrophaler nicht ausfallen können. Verwunderlich eigentlich, dass das überhaupt hatte passieren können, da Amazon immer betont, dass das hochgeladene Material vor dem Veröffentlichen genau geprüft wird. Da hätten die das doch merken müssen. Übrigens, der eine Kritiker, der von Betrug gesprochen hatte, hat sich später bei mir entschuldigt, nachdem er sich das inzwischen einwandfrei formatierte Buch neu heruntergeladen hatte, und gab mir im Nachhinein 5 Sterne. Nur nützten die mir dann auch nichts mehr.

Hiermit entschuldige ich mich ausdrücklich bei Amina, bei Mme Koeber, bei Heyde, auch bei Brigitte, natürlich bei Werner und beim Alten, Rolf Stahl, und all den anderen, nicht zuletzt bei Rante Kleinknecht, dessen Weg ins Leben ich nachgezeichnet habe. Und wenn ich schon dabei bin – ja, ich entschuldige mich auch bei mir als Autor, dass ich als Verleger und Marketingexperte in eigener Sache eine ziemliche Null gewesen bin. Warum soll ich es nicht zugeben? Von Werbung und Marketing hatte ich schlicht keine Ahnung.

Das erste Cover, Der Nordpol ist eine heimelige Gegend, gehörte zu dem Buch mit der missglückten Formatierung. Alle diese Cover stellen eine kleine Auswahl von zahllosen Entwürfen dar. Der Typ in der 2. Reihe, das ist natürlich kein Cover sondern zeigt mich, und zwar müsste ich da ungefähr im selben Alter gewesen sein wie mein Protagonist Rante Kleinknecht im Roman. Ein Alter, in dem der Himmel der Möglichkeiten noch weit und die Zukunft offen ist. Ich habe es da hingestellt, um die letzten 3 Cover von den anderen zu separieren. Die wurden wichtig, nachdem ich mich – gar nicht abergläubisch, haha – entschlossen hatte, den Nordpol –Titel aufzugeben. Mein Buch hieß fortan: Paradise to go, und zwar sowohl in der englischen als auch in der deutschen Ausgabe (untere Reihe, li). Die Cover waren identisch bis auf das Wörtchen „Roman“ bei der deutschen und das „a novel“ bei der engl. Version. Das machte aber auch nicht froh, denn die Cover waren verflucht leicht zu verwechseln und wurden es auch ein paarmal. Also entschloss ich mich, den deutschen Titel auszukoppeln und zum ursprünglichen Arbeitstitel zurückzukehren: Die Zärtlichkeit des Geldes. Seit dem 14. Mai 2014 ist die deutsche Version in einer überarbeiteten Fassung unter diesem Titel auf dem Markt. (Gedanken zum Titel: DIE ZÄRTLICHKEIT DES GELDES – http://udorobingardner.com/?p=555) Das Cover der engl. Ausgabe wurde ebenfalls noch mal überarbeitet (untere Reihe, Mitte)

Inzwischen ist mir der Konjunktiv ein guter Freund geworden. Ich weiß mittlerweile, was ich alles hätte tun müssen, um mein Buch einigermaßen vernünftig zu bewerben. Und zwar, bevor ich es auf den Markt brachte. Unverzichtbar die Social Media, eine eigene Website, ein eigener Blog … All das hatte ich natürlich nicht, als ich anfing. Doch ich habe mich enorm verbessert. Jetzt bin ich auf der Suche nach meiner Nische und operiere mit Begriffen wie target audience und target marketing (John Locke lässt grüßen). Ich habe mich sehr mit Werbung beschäftigt und viele Ratgeber gelesen bis hin zu dem Titel: Buchmarketing ist tot. Eine der schlimmsten Publikationen, die ich bislang in Händen hielt. Wahrscheinlich eine der netten automatischen Übersetzungen. Rechtschreibung und Grammatik und Verständlichkeit unter aller Sau. Vielen der Publikationen merkt man an, dass sie eilig zusammengeschustert wurden. Aber ich will nicht alles schlecht machen. Ich habe in den Ratgebern auch viel Wissenswertes und Informatives gefunden, und manches hat mir tatsächlich auch geholfen.

Doch all das zu lesen und sich damit zu beschäftigen kostet Zeit, viel Zeit – in derselben Zeit hätte ich gut und gerne einen neuen Roman schreiben können, vielleicht sogar auch 2. Stattdessen habe ich von meinem 2. Buch erst etwa die Hälfte geschafft, so um die 200 Seiten.

Ob das alles tatsächlich etwas bringt? Und lässt sich im Nachhinein korrigieren, was am Anfang schiefgelaufen ist? Ich werde es herausfinden. Bis jetzt habe ich jedenfalls noch nicht aufgegeben. Und bevor mich eine Depression dahinrafft oder ich mich vielleicht sogar als Loser empfinde, ist da immer auch ein Gedanke da, der mich tröstet. Alles das ist doch nur das äußere Drum und Dran, im eigentlichen Zentrum sollte immer noch das Buch an sich stehen, mein Roman. Und auf den bin ich stolz, und insofern sehe ich mich auch als Gewinner. Denn ich habe genau das Buch geschrieben, das ich immer schreiben wollte.

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